Diana, Vanilla und Lennarth
Die drei „Jägermeister“ kamen aus der Zuchtauflösung eines Jägers zu uns.
Ein aufmerksamer Bekannter des Jägers hat dafür gesorgt, dass alle dort bis dahin gehaltenen Frettchen in Hilfen untergebracht wurden. Sie kannten bis dahin nur das Leben in einer für sie eingerichteten Pferdebox.
Bei uns wurden die drei kastriert und sie lernten das Leben im Haushalt mit Menschen, Fernseher oder Radio, die Türklingel, alles unbekannt und anfangs sehr beängstigend.
Zudem musste der 11-monatige Rüde Lennarth von seinen hochranzigen Schwestern die erste Zeit getrennt leben, bis die Kastrationen erfolgt und die Hormone abgeklungen waren.
Die zweijährigen Fähen Diana und Vanilla hatten bis zu ihrem Einzug bei uns keine Namen, was wir selbstverständlich umgehend änderten.
Diana trägt den Namen der Göttin der Jagd aus nachvollziehbaren Gründen, wenn man sie erst mal kennen lernt. Sie liebt die Jagd. Sie spielt mit Begeisterung mit ihrem blauen Rasselbällchen, treibt es mit Tempo durch alle Räume und braucht währenddessen keinerlei Gesellschaft, egal ob von Mensch oder Frettchen. Erst, wenn der Jagdtrieb ausreichend ausgelebt wurde, wendet sie sich ihren Geschwistern Vanilla und Lennarth zu oder fordert Spiel und Spaß von Menschen. Auch da kann sie ihre Jagdleidenschaft nicht verhehlen, verweigerte Hände oder Ohren werden begeistert und nicht ohne Ernst versucht zu erjagen, wobei sie sehr ausdauernd und fordernd sein kann. Das macht sie für Anfänger oberflächlich betrachtet erst einmal schwierig, wenn ihr nicht mit dem erforderlichen Mut begegnet wird.
Sie entschädigt dafür mit einer enormen Zugewandtheit, will gerne überall dabei sein, klettert mit Vorliebe auf ihren Menschen herum, auch schon mal bis auf den Kopf, wenn es Aussichten gibt, von dort irgendwo hinzuspringen.
Vanilla trägt ihren Namen aufgrund ihrer Fellfärbung. Sie hat einen vanillefarbenen Kopf und wird zur Rute hin dunkler, wie Vanillemark auf Vanillepudding. Sie ist die zartere von beiden Fähen, was sie jedoch nicht daran hindert, hingebungsvoll und wild mit ihren Geschwistern zu raufen. Auch sie erklettert gern ihre Menschen, hält sich aber auch sonst sehr gerne in Menschennähe auf, lässt sich grabbeln, spielt mit den Fingern, putzt sich und schläft auch schon mal an oder auf ihrem Menschen ein.
Lennarth ist jungspundüblich energiegeladen und braucht viel Platz und Spielmöglichkeiten. Die ersten drei Wochen alleine, in einem nur 9m² messenden Gehege war ihm deutlich zu langweilig und zu klein, was er uns durch Ungebärdigkeit, Gehegeumbauten und teils Bissigkeit zu verstehen gab. Leider war seine Situation, bis zur Kastration und dem Abklingen der Ranz seiner Schwestern, nicht zu ändern. Abendliche, stundenweise Ausläufe in der Wohnung reichten ihm nicht und waren bei weitem nicht auslastend. Lennarth braucht deshalb im neuen Zuhause unbedingt ausreichend Platz und Menschen und Frettchen, die ihn auslasten, dann ist er ein Goldstück.
Alle drei sind Sportler, können sehr gut klettern und springen und sind erfolgreiche Blumenjäger. Eine Haltung im Außengehege kommt für sie eher nicht in Frage, sie benötigen mehr menschliche Zuwendung als damit möglich wäre. Ein ausreichend großes Frettchenzimmer mit täglichem, stundenweisem Wohnungsfreilauf, oder noch besser freie Wohnungshaltung, wären das Richtige für diese drei Kobolde.
Sie fressen Mäuse und Küken – Lennarth hält sich allerdings bei Mäusen noch zurück –Hühnerherzen, –mägen und -hälse und Putenfleisch. Gewolftes mögen sie, egal von welchem Tier, gar nicht, da hungern alle drei lieber und werden aufgrund des Hungers dann unausstehlich. Beim Futter muss deshalb noch weitere Gewöhnung erfolgen.
Nass- und Trockenfutter mögen sie ebenfalls nicht.
An die Benutzung von Klos haben sie sich recht schnell gewöhnt, hier allerdings markieren sie Barrierepunkte, die sie von unseren eigenen Frettchen trennen und erreichen so nur eine Trefferquote von etwa 80%.
Lennarth könnte, bei entsprechender Sympathie, wohl auch alleine zu anderen Frettchen ziehen, die beiden Schwestern Vanilla und Diana werden nicht getrennt vermittelt, die zwei hängen sehr aneinander. Am schönsten wäre es jedoch, wenn alle drei zusammenbleiben könnten.
Kontakt:
K.veuhoff@frettchenfreunde.info
Telefon: 02368/3386
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